Ein Feuerwerk an Lachsalven

11. März 2012

Sprühender Witz in urigem Dialekt gepaart mit feuriger Musik, Tanz und Slapstick ist das Markenzeichen des Troschenreuther Mundarttheaters. Auch bei der Premiere des aktuellen Stücks „Hände weg von meinem Pelz!“ im Saal des Troschenreuther Gasthauses „Zum Roten Ochsen“ kommt das Publikum voll auf seine Kosten.

Ein Pelzverkäufer hat es heutzutage schon nicht leicht, aber erst recht nicht, wenn er die Eskapaden seines liebestollen Kompagnons ausbaden muss. Dann kann es sein, dass er sich in einem formidablen Chaos wiederfindet, zwischen gehörnten Ehemännern und nerzsüchtigen Geliebten, und plötzlich selbst zum gefragten Liebhaber wider Willen avanciert.

Sprühender Witz in urigem Dialekt gepaart mit feuriger Musik, Tanz und Slapstick ist das Markenzeichen des Troschenreuther Mundarttheaters. Auch bei der Premiere des aktuellen Stücks „Hände weg von meinem Pelz!“ im Saal des Troschenreuther Gasthauses „Zum Roten Ochsen“ kommt das Publikum voll auf seine Kosten.

Ein Pelzverkäufer hat es heutzutage schon nicht leicht, aber erst recht nicht, wenn er die Eskapaden seines liebestollen Kompagnons ausbaden muss. Dann kann es sein, dass er sich in einem formidablen Chaos wiederfindet, zwischen gehörnten Ehemännern und nerzsüchtigen Geliebten, und plötzlich selbst zum gefragten Liebhaber wider Willen avanciert.

 

Susan von Langenstrang (Melissa Heies), Willi Knapp (Manfred Popp) und Isabell Blond (Corinna Madalsky)

 

Das Troschenreuther Mundarttheater hat die englische Komödie („Not now, Darling!“) von 1967 gehörig entstaubt, mit Musik, Tanz und einer Prise Erotik aufgepeppt und nach nur zwei Monaten Probenzeit schwungvoll auf die Bühnenbretter gebracht.

Die Vorschusslorbeeren in Form einer schon früh ausverkauften Premiere, zahlreichen Autos mit auswärtigem Kennzeichen und namhaften Ehrengästen, darunter Staatssekretär Hartmut Koschyk, Landrat Hermann Hübner und Bürgermeister Manfred Thümmler, hatte sich der Theaterverein um Vorstand und Regisseur Wolfgang Hempfling in den vergangenen Jahren redlich verdient, und die Premierengäste wurden auch diesmal nicht enttäuscht.

Thomas „Tommy“ Schick, Chefverkäufer eines noblen Pelzhandels, will die Abwesenheit von Ehefrau und Firmenchefin Louisa nutzen, um die schöne Susan zu verführen. Doch die hat ihren Preis, nämlich den schönsten und teuersten Nerzmantel, den das Geschäft zu bieten hat. Doch der Plan, den Ehemann Theodor von Langenstrang heimlich an den Kosten zu beteiligen, gerät schnell ins Wanken, denn dieser ist selbst ein Frauenheld und hat den Mantel für seine Sekretärin Isabell Blond eingeplant. Der Himmel droht einzustürzen, als dann auch noch Louisa verfrüht aus Monte Carlo zurückkommt.

Jan Madalsky spielt den Gigolo Tommy überzeugend und mit prickelnder Leidenschaft für Melissa Heieis als Susan, die ihn jedoch kühl und berechnend erpresst, um doch noch ihren Nerz zu erhalten, und dabei vor nackter Haut nicht zurückschreckt. Helmut Dettenhöfer alias Lebemann Theodor gibt derweil in gewohnt souveräner Art den Macho für Corinna Madalsky, die in ihrer ersten Rolle im Erwachsenenensemble des Mundarttheaters das naive Dummchen Isabell perfekt mimt.

Eine tolle Besetzung ist auch Uwe Vogel, der in seinem Schauspieldebut den Kapitän Olsen gibt. Kaum sind die ersten Worte in überzeugendem norddeutschen Dialekt gesprochen, biegt sich das Publikum bereits vor Lachen. Die Gattin des Kapitäns, dargestellt von Nadine Arnold, versucht derweil verzweifelt, endlich ihren Pelzmantel zu bekommen, bevor der Kapitän in der benachbarten Kneipe voll-, anstatt mit seinem Schiff ausläuft. Vergeblich, übrigens.

Kerstin Vogel spielt, hin und hergerissen zwischen Eifersucht und Trauer über ein gescheitertes Urlaubsabenteuer, die energische Firmeninhaberin Louisa Schick. Auch ihr nimmt man die Rolle freudig ab, ebenso wie Daniela Förster, die im strengen Hosenanzug als Fräulein Mösinger die Stütze des Betriebs ist, dabei die Polizei ebenso souverän auf Distanz hält wie sie die Damenunterwäsche von der Firmenuhr nimmt.

Inmitten des Chaos sitzt Pelzdesigner Willi Knapp. Er, der tugendhafte und eher scheue Typ, muss nicht nur die zahlreichen mehr oder weniger bekleideten Damen sortieren, sondern auch noch als Alibi für diverse Liebschaften herhalten. Erneut eine Paraderolle für Manfred Popp, der „Universalwaffe“ der Theatergruppe. Seine trockenen Pointen bringen das Publikum ebenso zum Toben wie seine unschuldig-verzweifelte Mimik. Als vom Arbeitsamt vermitteltes Model hat Hans-Georg Hagen eine kleine, aber viel belachte Nebenrolle.

Wolfgang Hempfling und Nadine Arnold führen die Regie bei dieser rasanten Verwechslungskomödie, bei der das Publikum oft kaum Zeit zum Lachen hat, bevor die nächste Gag-Salve abgefeuert wird. Unterstützung hatte sich das Mundarttheater bei Daniel Leistner, Schauspieler und Intendant der Kronacher Faust-Festpiele, geholt, und mit ihm zusammen in einem dreitägigen Workshop an Stück und Schauspieltechnik gefeilt. Das Resultat kann sich mehr als sehen lassen, die etwas über zweistündige und für jedes Alter geeignete Aufführung vergeht wie im Flug, das Publikum honoriert die Leistungen der Schauspieler mit anhaltendem Applaus und noch mehr Gelächter. Für die gut dosierten und mitreißenden Gesangs- und Tanzeinlagen zeichnet sich Kerstin Vogel verantwortlich. Die Bühnentechnik bedient Andreas Sporrer.

Karten für die weiteren Aufführungen am 16./17./ 23./30./31. März sowie am 8. April sind bei Schreibwaren Wöckel-Löhr in Pegnitz sowie im Internet unter www.mundarttheater.de erhältlich.

Bildergalerie:
http://www.mundarttheater.de/index.php?option=com_zoom&Itemid=9&catid=13