Oper und alte Gemäuer - Mundarttheater auf Fortbildungsfahrt

28. August 2013

Nach einer erfolgreichen Theaterproduktion mit neun Aufführungen bot das Troschenreuther Mundarttheater im Jubiläumsjahr zum 20 jährigen Bestehen eine Fortbildungsreise für Mitglieder und Fans nach Italien an. Neunundvierzig Theaterfreunde machten sich mit dem Reisebus auf nach Italien, wo es zwar durchaus lustig zuging, die Teilnehmer aber auch eine gehörige Portion Kultur serviert bekamen. Fast hätte die Reise schon geendet, ehe sie richtig begonnen hatte, doch dem Busfahrer gelang es, unter stechender Sonne einen technischen Defekt am Bus auf der Autobahn kurz nach dem Brenner mit Bordmitteln zu reparieren. Somit kamen die Teilnehmer noch rechtzeitig in Verona an, wo bereits eine Stadtführerin wartete.

Nach einer erfolgreichen Theaterproduktion mit neun Aufführungen bot das Troschenreuther Mundarttheater im Jubiläumsjahr zum 20 jährigen Bestehen eine Fortbildungsreise für Mitglieder und Fans nach Italien an. Neunundvierzig Theaterfreunde machten sich mit dem Reisebus auf nach Italien, wo es zwar durchaus lustig zuging, die Teilnehmer aber auch eine gehörige Portion Kultur serviert bekamen. Fast hätte die Reise schon geendet, ehe sie richtig begonnen hatte, doch dem Busfahrer gelang es, unter stechender Sonne einen technischen Defekt am Bus auf der Autobahn kurz nach dem Brenner mit Bordmitteln zu reparieren. Somit kamen die Teilnehmer noch rechtzeitig in Verona an, wo bereits eine Stadtführerin wartete.

 

Nach einer kurzen Rundfahrt begann eine Führung durch die historische Altstadt, die als UNSESCO Weltkulturerbe gelistet ist, bei der die Teilnehmer viel über die Geschichte, Architektur und natürlich der Sage von Romeo und Julia lernten, auf die Shakespeares berühmte Tragödie "Romeo and Juliet" basiert. Aus eben dieser Tragödie gaben Melissa Heieis (Julia) und Kilian Dettenhöfer (Romeo) auf der Scala della Ragione im Innenhof des Palastes der Regionen an der Piazza dei Signori einige Szenen zum Besten. Zwar lag später noch der Balkon am "Haus der Julia" auf dem Weg, doch wegen der unzähligen Touristen wäre es dort nicht möglich gewesen, etwas aufzuführen. Die Abschiedsszene wurde dann auch mit viel Applaus belohnt, und das nicht nur von den Troschenreuthern, denn der eigentlich ruhige Innenhof füllte sich rasch mit Einheimischen und Touristen, die das Schauspiel ebenfalls miterleben wollten.



Nach einem Abendessen vor einer kleinen Pizzeria nahe der historischen Stadtmauer machte sich die Gruppe dann auf den Weg in die Arena von Verona, einem römischen Amphitheater, das vermutlich 30 nach Christus und damit noch vor dem Colloseum in Rom erbaut wurde. Im Rahmen der 100. Opernfestspiele stand "Rigoletto" von Guiseppe Verdi, dessen Geburtstag sich am 10. August zum zweihundertsten Male jährte, auf dem Spielplan. Im riesigen (138 x 109 m) Oval nahmen die Troschenreuther Theaterfreunde auf den selben Steinstufen Platz, auf denen vor fast 2000 Jahren schon die römischen Bürger Veronas saßen. Fast hätte jedoch ein Gewitterschauer die Aufführung verhindert, denn in der Arena sind weder Bühne noch Orchestergraben überdacht, so dass auch geringer Regen die Instrumente der Musiker gefährden würde. Um 21:45 Uhr ging es dann endlich los, der Herzog von Mantua betrat mit seinem Hofstaat die Bühne. Aufgrund der sehr guten Akkustik kamen die Darsteller und Musiker ohne Verstärker aus, was die mehr als dreistündige Aufführung noch eindrucksvoller machte. Auch wenn man mit Opern normalerweise nur wenig am Hut hatte, konnte sich kaum einer der Besucher der Faszination einer italienischen Freiluftoper mit opulentem Bühnenbild, hervorragenden Sängern und Musikern sowie der einzigartigen Stimmung unter den Besuchern (die während der Wartezeit bei leichtem Nieselregen sogar mehrere La-Ola-Wellen starteten), entziehen. Um der tragischen Geschichte des Hofnarren Rigoletto und seiner Tochter Gilda richtig folgen zu können, bedurfte es aber einer eingehenden Einführung während der Busfahrt durch Wolfgang Hempfling und Uwe Vogel. 



Den freien Vormittag nutzten am nächsten Tag vor allem die Damen der Reisegruppe zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel. Anschließend ging es nach Vicenza. Dort besuchten die Troschenreuther das Teatro Olimpico, dem im Jahr 1585 fertigstellten ersten autonomen Theaterbau in Europa seit der Antike. Das Theater ist nahezu unverändert erhalten geblieben, selbst das Bühnenbild mit seinem faszinierendem perspektivischen Aufbau, der eine Tiefe von mehr als 100 Metern suggeriert, aber tatsächlich nur 15 Meter misst, stammt noch aus dem sechzehnten Jahrhundert. Ebenso wie viele andere Gebäude der Stadt wurde das Theater von Andrea Palladio, einem berühmten Archtiekten, der römische,griechische und italienische Renaissance-Stile vermischte, entworfen. Die engagierte Stadtführerin führte die Gruppe auch zu zahlreichen anderen herausragenden Bauwerken des mittelalterlichen Star-Architekten, die ebenso wie das Teatro Olimpico zum Weltkulturerbe gehören.


Zum Ausgleich für die bei fast 34 Grad Hitze doch strapaziöse Stadtbesichtigung gönnte sich die Theatergruppe ein Abendessen auf einem Bergbauernhof. Mit Ausblick auf das nächtliche Verona goutierten die Teilnehmer ein Vier-Gänge-Menü mit Wein und Bier aus der Region, leider aufgrund eines Gewitters nicht im Freien. Dem Gewitterregen fiel übrigens die an diesem Abend angesetzte Aufführung von "Aida" zum Opfer, das Stück wurde kurz nach der Ouvertüre abgebrochen. Nachdem sich bereits auf der Hinfahrt bei einigen Mitfahrern aufgrund der zahlreichen Serpentinen Übelkeit bemerkbar machte, lenkte Uwe Vogel seine Mitreisenden auf der Rückfahrt mit lustigen Geschichten über seine Erlebnisse in Troschenreuth aus der Perspektive "eines Immigranten" erfolgreich ab. Höhepunkt der Rückreise am nächsten Tag war die Einkehr in der Garmai-Alm in der Nähe des Achensees bei zünftiger Musik und hervorragender Alpenküche.

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