Ablösung der Nutzungsrechte rückt näher

20. Januar 2015


Die Troschenreuther Nutzungsrechtler haben turnusgemäß eine neue Vorstandschaft gewählt. Sie könnte allerdings die letzte sein, denn die seit über einem halben Jahrhundert bestehende Interessensgemeinschaft der Inhaber von Nutzungsrechten am Gemeindewald rund um Troschenreuth hat bald ausgedient. Im Rahmen eines freiwilligen Landtausches werden die Nutzungsrechte durch die Stadt Pegnitz abgelöst und mit Waldflächen, die in das Eigentum der Rechteinhaber übergehen, abgegolten.


Die Troschenreuther Nutzungsrechtler haben turnusgemäß eine neue Vorstandschaft gewählt. Sie könnte allerdings die letzte sein, denn die seit über einem halben Jahrhundert bestehende Interessensgemeinschaft der Inhaber von Nutzungsrechten am Gemeindewald rund um Troschenreuth hat bald ausgedient. Im Rahmen eines freiwilligen Landtausches werden die Nutzungsrechte durch die Stadt Pegnitz abgelöst und mit Waldflächen, die in das Eigentum der Rechteinhaber übergehen, abgegolten.

Dass es ein langwieriger Prozeß werden könnte, war den Beteiligten bei der ersten Beschlussfassung im Dezember 2006 klar. Es dauerte dann auch bis zum Sommer 20134, ehe alle Modalitäten geklärt und die Parzellen verlost werden konnten. Seitdem sind die Beamten des Amtes für ländliche Entwicklung in Bamberg damit beschäftigt, die rechtlichen Voraussetzungen für den Landtausch und die damit verbundenen Grundbucheinträge zu schaffen. Bauoberrat Peter Baierlipp berichtete von rund dreißig solchen Verfahren, die derzeit in Bamberg bearbeitet werden. Dabei sei Troschenreuth mit über 50 Rechtlern die mit Abstand größte Rechtlergemeinschaft und die Verfahrensdauer entsprechend lang, ursrpünglich sei man von 2018 oder 2019 als realistisches Ziel ausgegangen. Doch nun kam Schützenhilfe in Form des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Hof. Dieses unterstützt nun die Kollegen in Bayreuth und so konnte mit der Vermessung der Waldgrundstücke bereits begonnen werden. Zum Abschluss des Verfahrens werde dann noch einmal eingeladen, hier sei es notwendig, dass alle Rechtler teilnehmen oder einen bevollmächtigten Vertreter schicken, betonte Baierlipp.

Für die Stadt Pegnitz habe man schon Waldgebiete in Neudorf, Nemschenreuth, Hainbronn, Kaltenthal und Rosenhof vermessen, so Vermessungsoberrat Ulrich Zach. Sofern das Wetter mitspiele und notwendige Flurwege zeitnah festgelegt und freigeschlagen werden, sei er zuversichtlich, die Vermessungsarbeiten Mitte des Jahres abschließen zu können. Die Markierung der neuen Grenzen ist dabei für die zukünftigen Eigentümer kostenfrei. Sollen auch alte Grenzen gesucht und abgesteckt werden, so könne dies von den Betroffenen zu vergünstigten Konditionen beauftragt werden, solange die Vermessungen noch nicht abgeschlossen sind, so Zach.

Die notwendigen Wege, deren Festlegung und Breite sowie die bereits von einzelnen Rechteinhabern begonnene Vorabbewirtschaftung wurden dann von den Mitgliedern ausgiebig diskutiert. Letzteres sei in Ordnung, bestätigte Ute Wagner von der Stadt Pegnitz, sofern die Grenzen bekannt sind. Bei noch nicht vermessenen Waldflächen riet Peter Baierlipp, sich vor Fällarbeiten mit seinen zukünftigen Nachbarn abzustimmen.  

Der landwirtschaftliche Betrieb "Nutzungsrechtler Troschenreuth" sei gegenüber der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft bereits abgemeldet, gab Ute Wagner bekannt. Auch deshalb fiel der Bericht des Vorsitzenden Werner Groher recht knapp aus, denn es wurde kein Holz mehr geschlagen. Die vereinseigenen Geräte wurden viermal ausgeliehen, größter Ausgabeposten war die Entfernung von Unrat, der sich in einem Waldgebiet angesammelt hatte. Rund 1200 Euro kostete die Beseitigung des Umweltfrevels.

Die Neuwahlen gingen unter der Leitung von Revierförster Ulrich Deinzer zügig über die Bühne. Der erste Vorsitzende Werner Groher und der zweite Vorsitzende Josef Lehner wurden einstimmig wiedergewählt. Kassier Hans Maul stellte sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Ihm folgt Roland Schmitt nach. Als Beisitzer wurden Reinhard Seifert, Florian Rupprecht, Bernhard Kastner und Otto Groher gewählt. Kassenprüfer bleiben weiterhin Adolf Hofer und Anton Wolf. Werner Groher bedankte sich bei Hans Maul für seine mehr als fünfzigjährige Tätigkeit und versprach eine angemessene Würdigung.