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Einen Tag in der Rolle des „Fußballgotts“

24. März 2005
'PEGNITZ — Einen Tag lang in der Rolle des derzeit erfolgreichsten Torjägers
Europas, Marek Mintal, durfte der Spielführer des FC Troschenreuth, Michael
Sebald, erleben.
'PEGNITZ — Einen Tag lang in der Rolle des derzeit erfolgreichsten Torjägers
Europas, Marek Mintal, durfte der Spielführer des FC Troschenreuth, Michael
Sebald, erleben. Möglich machte dies die Großherzigkeit des FC-Vorsitzenden
Harald Dettenhöfer, der bei einer groß angelegten Spendenaktion des
1. FC Nürnberg mit seinem Gebot von 750 Euro eine Trainingseinheit mit dem
Bundesliga-Kader ersteigert.

Kinder verlangten von Michael Sebald unbeirrt Autogramme, als er mit der Nummer 11 die Mannschaftskabine verließ, die ständigen Kiebitze am Trainingsgelände des Club am Valznerweiher rieben sich dagegen die Augen. Das war doch nicht Mintal, der „Fußballgott". Hatte der FCN etwa über Nacht heimlich Ersatz besorgt für den Fall, dass der Top-Torjäger zum Ende der Saison entgegen aller Beteuerungen doch den Verein wechselt?

Die Troschenreuther Equipe hatte ihre Freude an dem Verwirrspiel, sie freute sich über ein einmaliges Erlebnis, das vor allem Michael Sebald so schnell nicht vergessen wird.

Wie ist es dazu gekommen? Zum Jahreswechsel hörte FC-Vorsitzender Harald Dettenhöfer, Chef des gleichnamigen Pegnitzer Möbelhauses, im Autoradio auf Bayern 1 von der Spendenaktion des 1. FCN für die Tsunami-Opfer in Fernost. Da er ohnehin spenden wollte, nutzte er die Gelegenheit und legte auf das bestehende Höchstgebot von 500 Euro noch einmal 250 Euro drauf. Womit er nicht in den kühnsten Träumen gerechnet hatte, das verkündete ihm am Abend bei einem Bayernligaspiel des EV Pegnitz NN-Redaktionsleiter Richard Reinl: Dettenhöfer hatte eines der drei höchsten Gebote abgegeben und damit eine Trainingseinheit mit dem Club gewonnen.

Dass er die einmalige Gelegenheit nicht selbst wahrnehmen würde, stand für ihn sofort fest: „Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste und will mich beim Club nicht blamieren. Deshalb gebe ich diese Einladung an einen Spieler des FC weiter."

Gesagt, getan. Nach einem langwierigen Auswahlverfahren („Bayern-Fans kann man schlecht zum Club schicken", so Harald Dettenhöfer) war schließlich der Spielführer des Kreisklassisten FC Troschenreuth der Glückliche.

Schwer bepackt mit mehreren Trainingsanzügen trat er dieser Tage vereinbarungsgemäß auf dem Clubgelände an und wunderte sich nicht schlecht, als er von FCN-Zeugwart „Chicco" Vogt den Dress mit der Nummer 11 von Marek Mintal ausgehändigt bekommen hat. Das war für den Clubfan das Größte, zumal auch während der beiden jeweils eineinhalbstündigen Trainingseinheiten die Augen der Kiebitze immer wieder auf ihm ruhten, wussten doch die wenigsten, wer er wirklich war.

Das Training unter Regie von Wolfgang Wolf stellte Sebald vor keine größeren Anforderungen („Da trainieren wir in der Kreisklasse beim FC Troschenreuth mitunter härter"), beschränkte sich das Programm doch im Wesentlichen auf Lockerungsübungen und Spielchen, am Vormittag, erstaunlicherweise meist mit dem Hand- statt mit einem Fußball. Ein Grund für die lockere Gangart: Die meisten Leistungsträger, darunter auch Mintal, befanden sich wegen der Länderspielpause vor Ostern bei ihren Nationalmannschaften.

Auch in der Mittagspause bemühte sich die Clubführung nach Kräften, den Gästen den Aufenthalt so eindrucksvoll wie möglich zu gestalten. So leisteten den Troschenreuthern beim Essen immerhin Tommy Svindal Larsen, Sven Müller und Torwart-Trainer Michael Fuchs Gesellschaft. Auch Chefcoach Wolfgang Wolf schaute nach einer Pressekonferenz kurz am Tisch vorbei.

Zum Abschied gab es schließlich noch ein offizielles Club-Trikot für Michael Sebald, diesmal allerdings ohne die Nummer 11, sowie jede Menge Autogramme.

Kein Wunder, dass auf der Heimfahrt nicht nur Sponsor Harald Dettenhöfer hoch zufrieden war: „Ich freue mich nicht nur über eine gute Tat für die Flutopfer. Vielmehr konnte ich Michael Sebald und zahlreichen anderen mitgereisten Clubfans aus dem Verein einen unvergesslichen Tag bescheren. Ich bin sicher, dass darüber im Sportheim noch lange gesprochen wird."

RICHARD REINL
24.3.2005 0:00 MEZ

Sebald
  
Michael Sebald (11) vom FC Troschenreuth trainierte einen Tag als „Mintal-Ersatz" beim FCN mit, hier zusammen mit Andy Wolf (l.) und Leandro da Silva (vorn). Rechts ein weiterer Trainingsgast aus Pommelsbrunn. Foto: Karlheinz Dauth

  © NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN, PEGNITZ UND UMGEBUNG

FC Troschenreuth erhält die Goldene Raute

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Ein ganz besonderes Geschenk hatte der Vorsitzende des Fussballkreises Erlangen-Pegnitzgrund, Max Habermann, im Gepäck, als er den FC Troschenreuth anlässlich dessen Weihnachtsfeier besuchte. Nachdem sich der Verein zum dritten Mal einer Überprüfung anhand der strengen Kriterien des Gütesiegels des Bayerischen Fußballverbandes erfolgreich unterworfen hatte, erhielt er die Auszeichnung "Goldene Raute". Damit beweist der FC Troschenreuth, dass er in Führung, Organisation, sozialem Engagement und in seinen Angeboten den hohen gesellschaftlichen und sportlichen Anforderungen unserer Zeit gerecht wird.

In seiner Laudatio hob Max Habermann hervor, dass ein Verein nicht nur sportlich gut aufgestellt sein muss, sondern sich über Jahre hinweg besonders in Sachen Jugendarbeit, Gewalt- und Suchtprävention und Breitensport engagieren muss. Für einen eher kleinen Verein ist das kein leichtes Unterfangen, doch habe der FC Troschenreuth in allen Bereichen die notwendigen Kriterien mehr als erfüllt. Stellvertretend für alle Mitglieder des Vereins nahmen der Erste Vorsitzende des Fussballclubs, Roland Laier, und der Vereinsehrenamtsbeauftragte Harald Saß die Urkunde entgegen.

Herausragendes Engagegment gewürdigt

Als Glücksfall für den FC Troschenreuth bezeichnete die Ehrenamtsbeauftragte des Fussballkreises Erlangen-Pegnitzgrund, Kathrin Bödelt, dass sich Wilhelm Hartmann 2004 nach seinem Wohnortwechsel sofort dem FC Troschenreuth angeschlossen hat. Nachdem er schon in seiner alten Heimat viele Jahre beim TSV Rothaurach in verschiedenen Positionen Verantwortung übernommen hatte. Beim FC Troschenreuth übernahm er gleich die Betreuung der Herrenmannschaften, ab 2007 auch als verantwortlicher Spielleiter und Mitglied im Vereinsvorstand, dem er bis heute angehört. Aus gesundheitlichen Gründen gab er die Mannschaftsbetreuung 2017 ab, er ist aber nach wie vor bei allen Aktivitäten des FC Troschenreuth nicht nur aktiv dabei, er ist auch in der Organisation führend mit eingebunden.

ehrung hartmann 2018

Erwin Geier vom Fußballverband geehrt

geierwerwinAls "Lebens-Oskar" bezeichnete der Kreisehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Erlangen-Pegnitzgrund, Alexander Männlein, die Ehrung des Deutschen Fußballbundes mit der DFB-Uhr mit Urkunde, für Erwin Geier vom FC Troschenreuth. Dies sei die höchste Auszeichnung, die der Fußballbund für das Ehrenamt vergibt. Mehr als 15 Jahre intensiver Vereinsarbeit sind Voraussetzung, um diese Ehrung zu erhalten. Auch der Bezirksehrenamtsreferent Stefan Merkel gratulierte uns sagte Erwin Geier Dank für sein Engagement für seinen Verein. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Erwin Geier "Mädchen für alles" auf dem Sportgelände seines FC Troschenreuth, streut die Plätze und führt all die kleinen und großen Tätigkeiten aus, die kaum einer sieht, aber notwendig sind, um alles gut in Schuss zu halten.