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Viel Verwirrung um Charleys Tante

21. Februar 2016

DSCN9614Das Premierenpublikum im ausverkauften Saal des Roten Ochsen war gespannt, was das Troschenreuther Mundarttheater aus einem Klassiker der Theaterwelt machen würde, der fast auf den Tag genau vor 124 Jahren in England uraufgeführt wurde. In den 50er und 60er Jahren erlebte das Stück in Deutschland eine Renaissance, sowohl im Kölner Millowitsch-Theater als auch auf der Kinoleinwand mit Heinz Rühmann und Peter Alexander. In diese Zeit hinein verlegte das Mundarttheater dann auch seine Inszenierung.

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Das Premierenpublikum im ausverkauften Saal des Roten Ochsen war gespannt, was das Troschenreuther Mundarttheater aus einem Klassiker der Theaterwelt machen würde, der fast auf den Tag genau vor 124 Jahren in England uraufgeführt wurde. In den 50er und 60er Jahren erlebte das Stück in Deutschland eine Renaissance, sowohl im Kölner Millowitsch-Theater als auch auf der Kinoleinwand mit Heinz Rühmann und Peter Alexander. In diese Zeit hinein verlegte das Mundarttheater dann auch seine Inszenierung.

Die beiden Studenten Charley und Tom benötigen für eine geplante Verabredung mit ihren Freundinnen Susi und Anne dringend eine Anstandsdame. Da die dafür vorgesehene Donna Lucia d’Alvadorez, Charleys Tante aus Brasilien, nicht rechtzeitig eintrifft, überreden die beiden ihren Freund Bodo Freiherr von Büchsenschütz-Schweinsberg, als Dame verkleidet einzuspringen. Es versteht sich, dass daraus ein unaufhaltsames Chaos entsteht, vor allem, als die reiche Erbtante dann doch noch auftaucht.

DSCN9792Für die heutige Jugend im Zeitalter von Computer und Smartphone kaum vorstellbar, brütet Tom zu Beginn über einen Brief an seine große Liebe Susi. Ein zerknülltes Blatt Papier nach dem anderen fliegt den Zuschauern in den ersten Reihen um die Ohren, ehe Tom von seinem Freund Charley gestört wird, der bei ihm Hilfe für genau das gleiche Problem sucht. Denn er hat sich unsterblich in die junge Anne verliebt. Zu zweit gelingt es den Freunden dann auch, ihre Angebeteten anzulocken. Das Publikum sieht gleich, die zurückhaltende Anne (Tina Laier) und der schüchterne Charley (Marco Bößl) sind ebenso füreinander bestimmt wie die forsche Susi (Elena Arnold) und ihr romantischer Tom (Julian Laier). Viel Charme und Leidenschaft legt Elena Arnold in ihre zweite Rolle beim Mundarttheater, ihr Talent lässt großes für die Zukunft erwarten.

Tina Laier, Marco Bößl und Julian Laier wurden per "Casting" für die Rollen ausgesucht. Während Tina und Julian Laier schon einmal im Jugendtheater mitwirkten, war es für Marco Bößl die erste Theaterrolle überhaupt. Und er verkörpert den leicht hilflosen Charley bravourös. Tina Laier passt genau für die Rolle der jungen Anne, schüchtern, aber zielstrebig in ihrem Verlangen nach der großen Liebe. Im Gegensatz dazu der ans sich ideenreiche und recht draufgängerische und Tom, der für alles eine Lösung weiß, im Beisein von Susi aber so herzerwärmend unbeholfen in seinen Flirtversuchen wird. Julian Laier ist dann auch die Wiederentdeckung des Abends. Man fragt sich, warum er seine Spielfreude und Leidenschaft so lange vor dem Publikum versteckt hielt. Dieses leidet und freut sich mit ihm, und wünscht sich von Herzen, dass er und Susi zusammenkommen mögen.

DSCN9282Denn zwischen den Verliebten steht der "alte Rumpel", Onkel von Anne und Vormund von Susi. Wolfgang Hempfling beendet mit der Rolle dieses mürrischen und geizigen Winkeladvokaten seine Bühnenpause. Mit viel Elan und Mimik spielt er diesen Egoisten, der aus Geldgier heraus nicht nur die Hochzeit der ihm anvertrauten Mädchen verhindern will, sondern sich auch noch an die vermeintlich millionenschwere Donna Lucia heranmacht. Diese wird aber auch von Dr. Franz Fröhlich, seines Zeichens Flotillenzahnarzt, umworben. Hans-Georg Hagen geht in dieser Rolle so richtig auf, und erobert mit viel Leidenschaft dann doch noch seine alte Jugendliebe Lucie. Diese wird gewohnt souverän dargestellt von Kerstin Vogel.

Karolin Buchfelder spielt die resolute, aber gütige Vermieterin Hilde ebenso überzeugend wie Corinna Madalsky die schüchterne Ela Stern, die sich letztendlich als die verloren geglaubte Angebetete des Freiherrn Bodo entpuppt. Und diesen Bodo, diesen schwermütigen ewigen Studenten, spielt Uwe Vogel. Bodo lässt sich vom örtlichen Theaterverein überreden, als Frau aufzutreten und wird dadurch unvermittelt in einen Strudel vom Täuschung, Missverständnissen und Verwechslungen gerissen. Seine grandiose Travestie, urkomisch und mit viel Slapstick garniert, treibt dem Publikum die Lachtränen in die Augen. Nadine Arnold und Georg Mädel zeichnen sich bei Charleys Tante neben Wolfgang Hempfling für die Regie zuständig. Die umfangreiche Bühnentechnik bedienen Tim Lange und Andreas Sporrer.

DSCN9700Die Premierengäste waren dann auch voll des Lobes für die Leistung des Mundarttheaters. Monika und Michael Konrad kommen laut eigener Aussage schon seit fünfzehn Jahren zu jedem Stück nach Troschenreuth und ihnen hat es mehr als gefallen. Gerd Weber freute sich darüber, dass es den Troschenreuthern gelungen ist, so viele junge Schauspieler in das nach seinen Worten wundervolle Stück zu integrieren. Ins gleiche Horn stößt Wolfgang Nierhoff. Auch er war sehr angetan von der Leistung des Ensembles und vor allem von den Nachwuchsspielern. Und Sabine Götz kann das Stück nur jedem empfehlen, der mal wieder so richtig lachen möchte.

Die weiteren Spieltermine von Charleys Tante sind 26./27.02.; 04./05.03.; 11./12.03. und 18./19.03.2016 jeweils um 19:30 Uhr im Gasthaus Zum Roten Ochsen in Troschenreuth. Karten gibt es noch online unter www.mundarttheater.de und bei Bürobedarf und Buchbinderei Wöckel-Löhr in Pegnitz.


Mundarttheater plant bereits neues Stück

Vor etwas mehr als zwanzig Jahre wurde der Verein Troschenreuther Mundarttheater e.V. gegründet. Zu diesem Zeitpunkt spielte das Ensemble aber bereits seit sechs Jahren Theater. Trotz dieser langen Zeit ist das "TMT" aktiver und kreativer denn je. Das jedenfalls war das Fazit der Mitgliederversammlung des Vereins. Das Publikum honoriert das Engangement der Theatermacher um Vorstand Wolfgang Hempfling und so war das Stück "Urlaub, Liebe und Jeschäfte oder Willkommen im Roten Ochsen“, angelehnt an das berühmte "Weiße Rössel", eines der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte.

Mehr als 30 Akteure wirkten mit, erstmals wurde ein Stück mit Livemusik begleitet, die Sänger und Schauspieler um Kerstin Vogel und Rainer Erfurt erhielten Standing Ovations. Mit dabei die Sankt Martin Singers. Womit der Vorsitzende in seinem Bericht dann auch gleich den Bogen zum nächsten Tagesordungspunkt spannte, denn die Satzung des Vereins wurde geändert, um den Damen der rührigen Gruppe um Leiterin Kerstin Vogel eine organisatorische und vereinsrechtliche "Heimat" zu geben. Im Zuge dieser Änderung wurde die Satzung gleich auf den aktuellen Stand der Rechtsprechung gebracht.

Finanziell ist das Mundarttheater solide aufgestellt. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden dabei aber gleich wieder in aktuelle Technik und Fortbildung der Schauspieler investiert. So wurden neue Mischpulte für Licht und Ton, sowie Verstärker, Lautsprecher und Mikrofone angeschafft, damit die Zuschauer die Darbietungen noch besser verfolgen und neue technische Möglichkeiten genutzt werden können. Als nächstes sollen die Umkleideräume saniert und erweitert werden.

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Frauenpower beim Troschenreuther Mundarttheater

tmtvorstand2017Das Troschenreuther Mundarttheater hat eine neue Zeite Vorsitzende. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins wurde Daniela Förster einstimmig in das Vorstandsamt gewählt. Sie übernimmt von Uwe Vogel. Erster Vorsitzender bleibt weiterhin Wolfgang Hempfling, ebenso wie die beiden Kassenverwalterinnen Nadine Arnold und Melissa Heies. Schriftführerin Melanie Gilch vervollständigt die Führungsriege des Theatervereins. Als Beisitzer im Vorstand fungieren zukünftig Jan Madalsky, Manfred Popp, Kerstin Vogel, Andreas Sporrer, Hans-Georg Hagen, Marco Bößl, Karolin Buchfelder, Tina Laier, Beate Neukam, Harald Saß und Helmut Dettenhöfer.

Mundarttheater begeistert mit Erbschaftskomödie

DSCN5090Bitterböse und rabenschwarz ist sie, die Komödie, die sich das Troschenreuther Mundarttheater in diesem Jahr ausgesucht hat. Und urkomisch, wenn auch manchmal die Gags eher subtil daher kommen. Das Premierenpublikum in Troschenreuth war begeistert.