Kirchweih fröhlich und sicher gefeiert

Kann man inmitten einer Pandemie fröhlich und zugleich sicher Kirchweih feiern? Die Troschenreuther Dorfgemeinschaft stellte sich am Wochenende dieser Herausforderung und erlebte ein Kirchweihfest, fast wie früher und doch irgendwie anders.

Kann man inmitten einer Pandemie fröhlich und zugleich sicher Kirchweih feiern? Die Troschenreuther Dorfgemeinschaft stellte sich am Wochenende dieser Herausforderung und erlebte ein Kirchweihfest, fast wie früher und doch irgendwie anders.
Zwei Tage kürzer als gewohnt luden die Pfarrgemeinde, die Siedlergemeinschaft, die Kirwajugend und das Team vom Gasthaus Zum Roten Ochsen zum Fest im Andenken an die Weihe der Pfarrkirche St. Martin. Und auch sonst war manches anders, aber dann doch vertraut. Am Freitag wurde der Troschenreuther "Mehrzweckbaum", der als Mai- und Kirchweihbaum dient, erneuert. Mit reiner Muskelkraft stemmten die starken Männer der Siedlergemeinschaft und der Kirwajugend mittels sogenannter Schwalben den 27-Meter-Baum in die Höhe. Derweil erfreuten sich die Kirchweihbesucher im Biergarten des Gasthauses, also in sicherem Abstand, an den Kirchweihspezialitäten. Abstand hieß auch hier das Gebot, die Gäste hatten im Vorfeld ihre Plätze reserviert und trugen Abseits ihrer zugewiesenen Tische die vorgeschriebenen Masken. Dennoch war vielen Besuchern die Erleichterung und Freude anzumerken, dass es mal wieder eine gemeinsame Veranstaltung gab.

Der Festgottesdienst am Sonntag konnte auch vom Kirchplatz aus verfolgt werden, so dass es für alle genügend Platz und ausreichend Distanz zueinander gab. Wer wollte, konnte sich vor dem Gottesdienst auch noch auf eine Covid-Infektion testen lassen, denn die Kirwajugend hatte eigens eine Teststation organisiert. Denn negative Tests aller Mitwirkenden waren Voraussetzung dafür, dass am Abend das traditionelle Austanzen des Kirwabaums stattfinden konnte. Unter großem Applaus tanzten die Kirwamadla und -buam dann auch wieder um den kleinen Baum, der extra dafür aufgestellt wurde, denn am Standort des richtigen Kirwabaums ist dafür kein Platz. Begleitet wurden die Tänzer von Mitgliedern der Feuerwehrkapelle Troschenreuth, auch bekannt unter "Martin und seine Freunde". Beim Böllerschuß hielten dann Steffi Lohner und Timo Kruse den Blumenstrauß in den Händen und wurden somit zum "Oberkirwapaar" gekürt.

Als Fazit des Kirchweihwochenendes kann festgehalten werden, dass man mit Disziplin, Verständnis und Zusammenwirken aller Beteiligter auch in schwierigen Zeiten miteinander fröhliche Stunden verbringen kann.

Umsonst und draußen - für einen guten Zweck
Sonne, Kirwa, Küchla
Bei bestem Kirchweihwetter feierte Troschenreuth seine Sommerkirwa. Die heißt so, weil sich Troschenreuth gleich zwei Kirchweihfeste leistet. Zum einen das Fest zur Kirchenweihe im Juli und das Patronatsfest des Heiligen St. Martin im Herbst. Normalerweise wird auch der Troschenreuther "Mehrzweckbaum" über mehrere Jahre hinweg als Maibaum und Kirwabaum benutzt, aber nach der im letzten Jahr neu aufgestellte Baum ein paar Defizite beim geraden Wuchs aufwies, entschieden sich die Verantwortlichen der Siedlergemeinschaft Rote Erde und der Kirwajugend, heuer nochmal einen neuen Baum aufzustellen. Dies erledigten rund 20 starke Männer mittels sogenannter Schwalben mit reiner Muskelkraft. Da der große Baum an seinem Standort aber nicht für das Austanzen geeignet ist, stellte die Kirwajugend schon traditionell einen zweiten, kleineren Baum auf. Dieser wurde dann auch gleich von den Kindern belagert, konnten sie doch daran hochklettern und sich eine der frischen Laugenbrezen, die von einem Kranz baumelten, holen.