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Spargeltarzan sticht locker die ,Büllia Narrn‘ aus

07. August 2006
TROSCHENREUTH — Dieser Gaudi-Nachmittag hat neun Freizeitteams angelockt, alles junge Leute, von den Ministranten („Die Scheinheiligen“) bis zu den „Büllia Narrn“ (Püttlacher Kerwaleut).
TROSCHENREUTH — Dieser Gaudi-Nachmittag hat neun Freizeitteams angelockt, alles junge Leute, von den Ministranten („Die Scheinheiligen“) bis zu den „Büllia Narrn“ (Püttlacher Kerwaleut).

In letzter Sekunde fand Moderator Roland Laier noch zwei: Eine Gruppe um Andy Mager aus Pottenstein, den er glattweg vom Zeltaufbau der Brauerei Mager für diese Großparty engagiert hatte. Die andere heißt „A-Team“ und existiert, weil ein junger Aldi-Mitarbeiter seinen Chef samt Verkäuferinnen zusammentrommelte.

Dieser Chef Reinhold Damman opfert sich mutig für die erste olympische Disziplin, das Herauspicken von Weintrauben aus einem Teller voller Sahne — mit dem Mund. Hinterher hat er eine gewisse „noble Blässe“, wie Roland Laier kommentiert, aber er gewinnt inklusive Partnerin mit 10,3 Sekunden! Die Amazone der „Droscherader Playmates“ stößt am Schluss nur noch ein Wort heraus: „Wasser!“

Diese Sportrunde ist der Ersatz für ein großes Hindernis-Spektakel, das wegen des Regens ausfallen muss. Diese 40-Meter-Hindernisbahn, eine Riesenrutsche und Hüpfburgen waren aus Halle bestellt, von der Firma „Power-Street-Tour“. Aber alles musste abgebaut werden, wie die drei Mitarbeiter bedauerten, die seit elf Jahren solche Gaudi-Turniere unterstützen. Sie sind weit unterwegs bis nach Luxemburg. Auch den neuesten Trend, die Lebend-Kicker, haben sie. Weiter geht’s jetzt mit einem Tarzan-Schwung am dicken Seil. Von der Bühne herab muss jedes Team auf einen kleinen Hocker schweben und dort als große Menschentraube ausharren.

Am Kran, den Andreas Gottwald bereit stellte, und in Kostümen aus dem Fundus von Daniela Ramisch segeln die „Kindsköpf“ vom Kindergarten und die „Waikiki-Beach-Bombers“ aus Pottenstein zum Podest. Die Püttlacher verlieren dabei dramatisch ihren „Tarzan“ Norbert Grellner. Er hängt in der Luft, mit den Füßen auf dem Hocker und der Rest über dem Abgrund. Dann ist die Kraft weg. Am Schluss kippt seine ganze Combo runter.

Genauso geht’s dem Tarzan der Feuerwehr und auch Michaela Wegner schafft es nicht. Dafür sind die Kleinsten, die Ministranten, in ihrem Element. Mit kühlem Blick, zäh und elegant, schwingen sie sich rüber (Siegerzeit: 38,4 Sekunden).

Roland Laier war erst skeptisch: „A weng a schmächtiger Tarzan, a so genannter Spargeltarzan . . .“ Aber dann lobt er: „A wahnsinnige Rekordzeit!“ Umgekehrt brauchen die „Rabattmarken“ (Laier) vom „A-Team“ drei Harakiri-Anläufe, bis es klappt. Jubelnd holen sie am Schluss ihr Nesthäkchen ein, den fröhlich Tim Brendel.

Mit einer speziellen Drehtechnik starten die „Rödlbatzn“ (Siedler „Rote Erde“). Roland Laier zuckt zurück: „Ich bin ganz erschrocken: „Der macht a Pirouette!“

Die Feuerwehr sammelt sich nicht im Stehen auf dem Hocker, sondern probiert’s im Liegen. Aber nach der vierten Schicht verwurstelt sich das Seil in den Leibern. Unten geht dem Mann die Luft aus.

Die nächste Disziplin heißt „Bierkasten-Schlichten“. Mit einem Klettergurt gesichert, geht es in die Luft — bis alles kippt. Die kleine Franziska Heieis von den „Gwehrsteiberern“ macht es vorbildlich, wie eine Gemse. Auch Kindergärtnerin Karin Wiesent ist wie geboren dafür. Aber sie stürzt noch unterhalb vom Limit des Rekordhalters, der Feuerwehr (10). Mit wenig drunter kommen die Pegnitzer „Becks-Bier-Boys“ weg und die „Playmates“. Mit 30 Sekunden Vorsprung siegt am Ende die Feuerwehr vor den „Waikiki-Bombers“ (auch 10).

Als die Ministranten starten, scherzt Laier: „In Gottes Namen, seid ihr fertig?“ Er kündigt sie auch bei der letzten Sportart witzig an — als „Ave Maria“. Hier gibt’s zehn Mal gebücktes Kreiseln um einen niedrigen Pfahl, bevor eiernde Fahrräder (vom Plecher „Wunderland“) ins Ziel bringen. Dieses Kreiseln macht jeden so schwindelig, dass er danach hilflos abdreht oder hinfällt. Die Kollegen müssen ihn auffangen. In Topform bleibt da nur einer: Julian Laier von den Ministranten. Sieger sind die „Rödlbatzn“. 

THOMAS KNAUBER (TEXT) UND HANS VON DRAMINSKI (FOTOS) 7.8.2006 0:00 MEZ

© NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN, PEGNITZ UND UMGEBUNG

 

„Zeus“ Ernst Meyer bringt das olymische Feuer. Als honorige Begleiter hatte er Bürgermeister Manfred Thümmler und Kaplan Kars Rebhan. Thümmler übergab einen Scheck, ergänzt von einer Spendensammlung für die FC-Jugend.

 

Pech! Genauso ging es Karin Wiesend, die drahtig und überlegt weit nach oben kam, und dann doch schwankte. Lang hielt sie noch die Balance, aber plötzlich bog sich der Turm.

Stabwechsel bei der Kirwajugend

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Eine fröhliche Sommerkirchweih feierte Troschenreuth am Wochenende. So wie schon seit sechzehn Jahren, aber irgendwie doch ganz anders. Denn erstmals gab es eine kleine Zeltkirwa im Hof des Pfarrhauses.

Allmächd - Troschenreuth ist seit 50 Jahren fränkisch

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Vor 50 Jahren, genauer gesagt am 01. Juli 1972, wurden aus Oberpfälzern Oberfranken. Im Zuge der Gebietsreform, die von der Bayerischen Staatsregierung beschlossen wurde, hatten sich kleinere Gemeinden zu größeren zusammenzuschließen und Landkreise wurden zusammengelegt. Die ehemals selbständige Gemeinde Troschenreuth, im Oberpfälzer Landkreis Eschenbach beheimatet, entschloss sich, Teil der Stadt und des Landkreises Pegnitz, und damit Oberfranken zu werden. Diesen Jahrestag beging die Troschenreuther Jugend mit einem Fest. Doch leider spielte das Wetter so gar nicht mit. Nach monatelanger Hitze und Trockenheit begann es just zum Beginn des offiziellen Teils, zu dem der Landrat des Landkreises Bayreuth, Florian Wiedemann, der Erste Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Wolfgang Nierhoff, und einige Stadträte gekommen waren, wie aus Eimern zu schütten. Dem Regen fiel dann auch eine Ausstellung zur Entwicklung von Troschenreuth in den letzten 50 Jahren zum Opfer.

Kirchweih fröhlich und sicher gefeiert

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Kann man inmitten einer Pandemie fröhlich und zugleich sicher Kirchweih feiern? Die Troschenreuther Dorfgemeinschaft stellte sich am Wochenende dieser Herausforderung und erlebte ein Kirchweihfest, fast wie früher und doch irgendwie anders.